Energiewende nicht nur für Strom

Noch laufen die Koalitionsverhandlungen in Berlin doch schon jetzt werden zahlreiche Forderungen für den weiteren Verlauf der Energiewende laut. Es steht außer Frage, dass eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetz unausweichlich ist, doch die Forderungen betreffen nicht nur diesen wichtigen Teil der Energiewende. Bisher beschäftigten sich viele hauptsächlich mit dem Thema Strom aus Erneuerbaren Energien. Die anderen nicht minder wichtigen Bereich der Energiewende wurden dabei kaum betrachtet. Nicht überraschend also, dass jetzt auch Forderungen für eine Energiewende im Bereich des Wärmemarkts immer lauter gefordert wird.

Schon in der Vergangenheit zeigte sich, dass der Großteil der Nebenkosten der deutschen Haushalte durch Heizungskosten und Warmwasser verursacht werden. In der Vergangenheit haben wir auf diesen Seiten aber auch zahlreiche andere Magazine und Fachseiten auf die hervorragenden Möglichkeiten der erneuerbaren Energien im Wärmesektor hingewiesen. Die aktuellen Forderungen betreffen daher insbesondere auch die Energiewende im Wärmesektor um hier die erneuerbaren Energien attraktiver zu gestalten und unabhängig davon auch für eine bessere Effizienz der Anlagen zu sorgen. Das spart nicht nur Geld sondern schont auch die Umwelt – beides Punkte, die sowohl Verbraucher wie auch Politiker interessieren bzw. interessieren sollten.

Bremse für die Heizkosten

Um die erneuerbaren Energien für den Wärmemarkt attraktiver zu gestalten, wird aktuell eine zuverlässige und vor allem gut nachvollziehbare Förderung gefordert. Viele Endkunden wissen aktuell nur wenig über die Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien in der Unterstützung ihrer Heizung oder zur Brauchwassererwärmung. Auch die energetische Gebäudesanierung ist hierbei ein wichtiges Thema, da ein Großteil der heute genutzten Heizanlagen bereits veraltet ist und ineffizient arbeitet. Hier lässt sich auch ohne Nutzung der erneuerbaren Energien einiges an Geld sparen. Das Problem an dieser Stelle sind für viele jedoch die oft recht hoch erwarteten Kosten. Hier ist eine bessere Information zu den konkreten Möglichkeiten sowie eine attraktive Förderung der Maßnahmen ein wichtiger Schritt. Anfang des Jahres wurde bereits begonnen die Förderung für den Endnutzer verständlicher und attraktiver zu gestalten. Durch die Kombinierbarkeit der KfW Förderung mit der BAFA Förderung lassen sich große Teile der anfallenden Kosten bereits über eine zinsgünstige Finanzierung oder eine Förderung reduzieren.

Notwendige Reformen

Eine Reform des EEG wird von den verschiedenen Parteien bereits als notwendig angesehen. Die konkreten Vorschläge für die Reform gehen teilweise jedoch recht weit auseinander. Die SPD beispielsweise fordert eine Senkung der Stromsteuer, Bündnis 90’/Die Grünen sehen ebenfalls die Energiekonzerne in der Verantwortung und wollen die niedrigen Strompreise der Börse an den Endverbraucher weiter geben. Die CDU/CSU spricht sich im Vergleich ebenfalls für eine umfassende Reform aus wobei hier bewusst nicht von rein kosmetischen Anpassungen ausgegangen wird. Stattdessen wird von einer Reform im Hinblick auf marktwirtschaftliche Kriterien gesprochen, die sowohl die gestiegenen Belastungen der Endverbraucher aber eben auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen berücksichtigt. Dies unterstreicht die Unterschiede der Ansichten der einzelnen Parteien hinsichtlich der EEG-Reform. Ein endgültiges Ergebnis kann ohnehin erst im Anschluss der Regierungsbildung sowie dem Start der EEG-Reform gesehen werden. Bevor letzteres jedoch abgeschlossen ist, wird es zwangsläufig noch einiges an Diskussionsbedarf geben.


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