Vor einigen Tagen haben wir bereits begonnen euch einige Hinweise zur richtigen Planung und Installation einer Wärmepumpe zu geben. Heute folgt nun der zweite Teil der kleinen Serie zum Thema Wärmepumpen. Nachdem wir euch verschiedene Systeme bereits vorgestellt haben, bleibt nun die Frage offen, wie das richtige ausgewählt werden kann. Die Grundlage hierfür stellt die Bedarfsermittlung dar, welche im Folgenden einmal näher betrachtet wird.
Bedarfsermittlung als Teil der Planung einer Wärmepumpe zur Trinkwassererwärmung
Das Standardvorgehen zur Bedarfsermittlung für Wohngebäude erfolgt oft nach DIN 4708 Teil 2 wobei unter Berücksichtigung der sanitären Ausstattung der einzelnen Wohnungen verschiedene Kennzahlen ermittelt und miteinander betrachtet werden. Zur Planung einer Wärmepumpe ist dieses Vorgehen allerdings nicht geeignet, da sich mit den Vorlauftemperaturen der Pumpe keine sinnvollen Werte zur Ermittlung der Speichergröße ermitteln lassen.
Aus diesem Grund ist ein alternatives Verfahren über die Ermittlung des Wärmebedarfs sinnvoller. Die Faktoren, die hier mit reinspielen sind entsprechend der Tagesbedarf an Warmwasser, der Spitzenbedarf an Warmwasser, die ggf. zu erwartenden Verluste sowie die verfügbare Heizleistung zum eventuellen Nachheizen des im Speicher befindlichen Wassers. Um nun die notwendige Speichergröße und daraus resultierend die notwendige Leistung der Wärmepumpe zu ermitteln, geht man folgendermaßen vor:
Schritt 1 | Ermitteln des maximalen Tagesbedarfs und des Verbrauchsverhaltens |
Schritt 2 | Ermitteln des Zeitraums mit dem maximalen Leistungsbedarf aufgrund des Lastprofils |
Schritt 3 | Ermitteln der theoretischen Speichergröße |
Schritt 4 | Einbeziehung der Zuschlagsfaktoren (Abstrahl- und Durchmischungsverluste) zum Ermitteln der tatsächlich notwendigen Speichergröße |
Schritt 5 | Bestimmen der erforderlichen Heizleistung der Wärmepumpe |
Schritt 6 | Prüfung des Tagesbedarfs auf Plausibilität |
Schritt 7 | Berücksichtigung Heizleistung TWE |
Einige Beispielrechnungen zur Bedarfsermittlung können hier im Leitfaden des Bundesverbandes Wärmepumpen eingesehen werden.