
Die Forschung im Bereich der Speichertechnologien läuft aktuell auf Hochtouren. Doch nicht jeder beschäftigt sich mit der Speicherung von Solarstrom in entsprechenden Solarspeichern. Als Alternative wird von einem Verbund aus verschiedenen Unternehmen und Instituten die Möglichkeit des Speicherns von Strom aus erneuerbaren Energien durch eine Umwandlung in Gas erforscht. Hintergrund sind natürlich Überlegungen zur weiteren Unterstützung der Energiewende. Kein Wunder also, dass dieser Forschungsverbund auch vom Bundesumweltministerium gefördert wird.
Die bisher bekannten Speichermöglichkeiten über Pumpspeicher oder auch Batterien sind in ihrer Speicherdauer und -kapazität nur noch bedingt ausreichend. Langfristig müssen hier alltagstaugliche Alternativen her, die sowohl mit ihrer Speicherkapazität wie auch der Lebensdauer überzeugen können. In Anbetracht der stetig steigenden Nutzung der erneuerbaren Energien sind Überlegungen in diesem Bereich wichtiger denn je, denn nur in Verbindung mit einer funktionierenden und leistungsstarken Speichertechnik kann auch Stabilität in der Stromversorgung der Endverbraucher gewährleistet werden. Ursache ist hierbei die unregelmäßige Verfügbarkeit des Stroms über Windkraft, Photovoltaikanlagen und andere erneuerbare Energien, die durch entsprechende Speicher ausgeglichen werden kann.
Stromspeicherung mittels “Power-to-Gas” Technologie
In der Stromspeicherung über PtG (Powert-to-Gas) wir der über erneuerbare Energien gewonnene Strom durch Elektrolyse und Methanisierung in synthetisches Erdgas umgewandelt. Dieses Vorgehen ist nach Aussage des Forschungsverbundes besonders vielversprechend. Das synthetiesche Gas kann direkt in das bestehende Erdgasnetz eingespeist bzw. in den schon vorhandenen Kavernen zwischengelagert werden. Dadurch ist es bei Bedarf direkt verfügbar und kann erneut in Strom umgewandelt werden.
Um die Voraussetzungen für das Gelingen dieser Technologie zur Stromspeicherung zu ermitteln, hat der Forschungsverbund ein Projekt in einer nur über erneuerbare Energien versorgte Modellregion gestartet. Das Projekt ist auf insgesamt 2,5 Jahre ausgelegt um nutzbare Erkenntnisse zu erlangen. Hierbei arbeiten die RWE Deutschland AG; die ETOGAS GmbH, das Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), das Reiner Lemoine Institut gGmbH (RLI) sowie die juwi technologies GmbH zusammen und überprüfen die Eignung der PtG-Technologie zur 100%igen Versorgung der Modellregion. Erst anschließend wird eine Versuchsanlage im Hunsrück errichtet, in welcher die PtG-Technologie dann unter realen Bedingungen betrieben werden soll. Schon jetzt dort deutlich mehr Strom produziert als die Gemeinde verbauchen kann. Da es bisher jedoch keine Möglichkeit gibt, den Strom richtig zu speichern, muss trotzdem noch Strom regelmäßig dazugekauft werden. Über eine Stromspeicherung mittels Power-to-Gas könnte sich dies zukünftig ändern.
Die Aufgaben im Forschungsprojekt selbst sind klar verteilt:
Konzeption und Koordination: juwi
Simulation, Optimierung und praktische Umsetzung: ZSW und ETOGAS
Leitung und Bewertung aus ökonomischer und wissenschaftlicher Sicht der Voruntersuchung in der Modellregion: RLI
Begleitung und Bewertung aus Sicht des Netzbetreibers: RWE Deutschland
Weitere Infos hierzu können auch hier gelesen werden.