Es gibt viele Begriffe im Rahmen der erneuerbaren Energien, doch nicht alle sind leicht verständlich oder werden dem Interessenten vorab erklärt. Aus diesem Grund greifen wir immer wieder einige dieser Begriffe auf und erklären, was damit gemeint ist. Dieses Mal sind wir dank Ecoquent Positions auf den Begriff “Systemnutzungsgrad” aufmerksam geworden, der im verlinkten Artikel bereits sehr gut erklärt wird.
Der Systemnutzungsgrad – eine allgemeine Erklärung
Schon bei der Planung einer Solarthermieanlage stößt man unweigerlich auf diesen Begriff. Er ist also von entscheidender Bedeutung und sollte unbedingt bekannt sein, wenn eine neue Anlage installiert werden soll. Rein der Definition nach bezeichnet der Systemnutzungsgrad die Menge der einstrahlenden Solarenergie, die in der Anlage tatsächlich für Warm- bzw. Heizwasser genutzt werden kann. Damit ist er eine notwenige Ergänzung zum solaren Deckungsgrad und kann wie dieser ebenfalls über einen oder mehrere Monate sowie über ein ganzes Jahr betrachtet werden. Vergleicht man beide Werte jedoch miteinander, dann zeigt sich: Je höher der solare Deckungsgrad, desto geringer der Systemnutzungsgrad. Doch warum ist das so?
Systemnutzungsgrad – solarer Deckungsgrad – ein Vergleich

Betrachtet man einen Haushalt über ein ganzes Jahr, dann zeigt sich, das der Bedard an Warm- und Heizwasser deutlich steigt. Wenn man nun die Anlage größer dimensioniert um einen größeren Anteil des Bedarfs über die Solarthermieanlage zu decken, steigt natürlich auch die Leistung der Anlage im Sommer. In den warmen Monaten ist der Ertrag der Solarthermieanlage ohnehin bereits deutlich höher aufgrund der größeren Anzahl an Sonnenstunden und der stärkeren Sonneneinstrahlung. Zu diesem Zeitpunkt ist gleichzeitig allerdings auch ein geringerer Bedarf vorhanden, sodass ein großer Teil der gewonnenen Energie gar nicht genutzt werden kann. Dadurch sinkt der Systemnutzungsgrad.
Um eine neue Anlage sinnvoll zu planen ist es also wichtig darauf zu achten, dass sowohl der solare Deckungsgrad wie auch der Systemnutzungsgrad möglichst ausgewogen sind. Erst dann kann die Anlage als wirtschaftlich bezeichnet werden.